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Chronik

Geschichte der Feuerwehr

 

1873 – Die Geburtsstunde der Feuerwehr

Die Geschichte des organisierten Brandschutzes geht sehr weit zurück. Um 1850 bildeten sich in Deutschland nach französischem Vorbild die ersten freiwilligen Feuerwehrverbände. In diese Zeit, in der vielerorts freiwillige Feuerwehren aufgestellt wurden, fiel auch die Gründung der Freiwilligen Feuerwehr Forstern. Das Protokollbuch weist auf, dass Forsterns Feuerwehr am 01. Mai 1873 unter dem damaligen Bürgermeister Josef Eschbaumer mit 148 Mitgliedern ins Leben gerufen wurde. Damals hatte die Gemeinde Forstern 865 Einwohner.

Auszug aus dem damaligen Protokollbuch

Wörtlich heißt es zu ihren Aufgaben: „Die Feuerwehr hat bei einer Entfernung von 10 km bei Bränden auszurücken. Bei Anrufung hat sie bis zu 20 km Entfernung auszurücken“.

1891 – Die Fahnenweihen

Am 1. Oktober 1891 erhielt die FFW Forstern ihre erste Fahne, die im Kloster Seligenthal in Landshut angefertigt worden war. Deren Kosten beliefen sich auf 150 Mark, die durch freiwillige Beiträge von den Feuerwehrleuten selbst aufgebracht wurden.

20 Jahre nach der Gründung der Freiwilligen Feuerwehr Forstern konnte dann am 20. August 1893 die Fahnenweihe stattfinden, die H.H. Expositus Franz Xaver Kerer in Tading vornahm und von der der Chronist berichtet: „Das Fest verlief mit nachmittäglicher Gartenunterhaltung und Musikkonzert auf´s Glänzendste. Das Wetter war prächtig, Reden wurden gehalten vom Herrn Pfarrer, Herrn Expositus, Herrn Lehrer, Vorstand, Kommandant und Festjungfrauen“.

Das 25jährige Gründungsfest wurde am 27. August 1899 dagegen „in einfacher Weise“ in Tading gefeiert.

1913 – Gesuch der Gemeinde Forstern

Ein „Gesuch der Gemeinde Forstern bezüglich der Freiwilligen Feuerwehr an das Bezirksamt Erding um Gewährung eines Zuschusses aus den für Feuerlöschzwecke zur Verfügung gestellten Mitteln“ aus dem Jahr 1913 belegt den damaligen Ausrüstungsstand:

Die Feuerwehr verfügte über eine Saug- und Druckspritze, eine Stangeleiter mit Stützen und 7 Feuerhaken. Die gesamte Ausrüstung befand sich nach Beschreibung des damaligen Bürgermeisters Huber und des Kommandanten Josef Riepl in einem „mittelmäßigen Zustand“.

Für die Mannschaft, die im Jahr 1913 aus 14 „Chargierten“, 8 Steigern, 56 Spritzenmännern im 1. Zug, 50 Spritzenmännern im 2. Zug und 18 Ordnungsleitern bestand, sollten 25 Uniformröcke und weitere Ausrüstungsgegenstände mit einem Gesamtaufwand von 650,- DM angeschafft werden. Von dem beantragten Zuschuss in Höhe von 400,- DM erhielt die Gemeinde nach Begutachtung durch den Kreisausschuss 50,- DM.

Ebenfalls bemerkenswert ist die finanzielle Ausstattung des Feuerwehrvereins in diesem Jahr:

Barkassenbestand 125 DM

Angelegtes Kapital 200 DM

Schulden 651 DM

Melchior Föstl, Kommandant 1886 – 1900, Wirt von Tading. Gesuch aus dem Jahre 1913

1927 – Das Verlesbuch

Für die folgenden Jahre liegen leider nur wenige historische Dokumente vor. So findet sich aus den Jahren 1927 – 1930 ein sog. „Verlesbuch“, in dem 127 Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr geführt wurden und das als Nachweis für die Durchführung und Teilnahme von Übungen diente. Das Verlesbuch weist auf, dass pro Jahr zwischen zwei und drei Übungen vorgenommen wurden an denen durchschnittlich etwa 2/3 der Mitglieder teilnahmen.

Wie auch noch heutzutage waren die Meisten über Jahrzehnte treue Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr. So lässt sich einem Dokument aus dem Jahr 1934 entnehmen, dass sieben Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr für 25-jährige Mitgliedschaft vom Gemeinderat zum Ehrenzeichen vorgeschlagen wurden.

1939 – Der Leistungswettkampf

Vom 5.1.1939 liegt ein im Wortlaut bemerkenswertes Schreiben des Kreisbrandinspektors vor. Darin wurde die Freiwillige Feuerwehr Forstern zur Teilnahme an einem Leistungswettkampf aufgefordert. Damals war die Teilnahme, im Gegensatz zu heute, noch verpflichtend. Darüber hinaus war pro Beteiligten eine Gebühr in Höhe von 10 Pfennigen an den Bezirksfeuerwehrverband Erding abzuführen.

1939 – 1945 – Die Kriegsjahre

Während der Kriegsjahre 1939 – 1945 sank die Stärke der Freiwilligen Feuerwehr Forstern auf 20 – 30 Mann. „Gruppenexerzieren, Angriffsübungen, Geräteübungen und Grußexerzieren fanden immer an Sonntagen statt“. Besonders bemerkenswert ist auch, dass es in diesen Jahren in der Gemeinde eine Damenfeuerwehr gab. Deren Aufgabe bestand in erster Linie darin den örtlichen Brandschutz in der Zeit aufrechtzuerhalten, in der die Feuerwehrmänner zur Brandbekämpfung und zu Aufräumarbeiten nach Luftangriffen in München oder Erding anzutreten hatten.

Eine Einsatzbestätigung der Hilfsbefehlstelle Ost, München-Ramersdorf erwähnt beispielsweise einen Einsatz von 10 Forsterner Feuerwehrmänner zur Brandbekämpfung am 18.12.1944 in der Hoch- und Entenbachstraße:

Zeit der Abfahrt vom Standort 18.12.1944 03.15 Uhr

Ankunft an der Lotsenstelle 04.32 Uhr

Beginn des Einsatzes 04.35 Uhr

Ende des Einsatzes 18.12.1944 24.00 Uhr

Zeit der Entlassung 19.12.1944 09.45 Uhr

Ersetzt wurden dafür 20 Liter Benzin und 70 Liter Gemisch. Außerdem erhielten die Feuerwehrleute ein Frühstück und ein Mittagessen.

Im Mai 1949 fand die Weihe einer dritten Fahne statt

1958 – Das erste Fahrzeug der Feuerwehr Forstern

1958 entschloss sich die Gemeinde Forstern zum Kauf seines ersten Feuerwehrautos. Es handelte sich um ein Fahrzeug der Firma Opel mit einem Aufbau der Firma Metz. Am 19.09.1958 wurde es von Karlsruhe nach Forstern überführt. 1976 wurde dieses Fahrzeug, von den Feuerwehrmännern liebevoll „Blitz“ genannt, mit einer Funkeinrichtung ausgestattet und leistete der Feuerwehr jahrzehntelang treue Dienste.

1981 – Bau des Gerätehauses

Eine besondere Herausforderung für die Kameraden stellte die Einrichtung des Gerätehauses ab 1981 am Hirschbachweg dar. Dies war der Beweis für die große Einsatzbereitschaft, das praktische Problembewusstsein und die große Kameradschaft.

Mit mehr als 4.300 freiwilligen Arbeitsstunden entstand auf einem von der Gemeinde erworbenen Grundstück, weitgehend in Eigenleistung der Feuerwehrmitglieder und sonstiger zahlreicher Helfer, eine Halle von ca. 170 qm zum Abstellen der Feuerwehrautos, sowie ein Mannschaftsraum, eine kleine Teeküche, ein Wartungsraum für Atemschutzgeräte und eine Werkstatt. Außerdem wurde in der Halle auch eine Garderobe für die Schutzausrüstung der Feuerwehrleute und eine Stiefelwaschanlage geschaffen. Auf dem Gelände wurde ebenso ein großzügiger Übungsplatz für die Feuerwehrfahrzeuge angelegt.

1984 – Einweihung des Gerätehauses

Die jahrelang andauernde Erneuerungs- und Wiederaufbauphase der Feuerwehr ging mit der Errichtung eines Feuerwehrgerätehauses und der Anschaffung des modernen Löschfahrzeuges, LF 16, einher. Krönender Höhepunkt, für den mittlerweile gegründeten Feuerwehrverein (Eintragung in das Vereinsregister am 05.04.1984) war die Weihe einer dritten Fahne. Am 22. Januar 1984 fand die feierliche Einweihung des Gerätehauses statt.

Mit dem Kauf des Tanklöschfahrzeugs TLF 16/25 hat die Gemeinde Forstern dem Umstand Rechnung getragen, dass sich die Zahl der Einsätze der FFW Forstern seit 1984 um mehr als das 8-fache erhöht hatte und dass der 1958 angeschaffte „Opel-Blitz“ außer Dienst gestellt werden.

1991 – Leistungsprüfung (THL)

Dass neben einer zeitgemäßen technischen Ausstattung auch ein besonderer Ausbildungsstand erforderlich ist, erkannte die FFW Forstern früh. Als erste Wehr im Landkreis Erding unterzogen sich im Oktober 1991 18 Feuerwehrkameraden freiwillig der Leistungsprüfung in technischer Hilfeleistung bei Verkehrsunfällen. Sie stellten dabei ihr Wissen in Gerätekunde ebenso unter Beweis  wie ihr Können bei der Durchführung der erforderlichen Maßnahmen im Ernstfall. Da das Leistungsabzeichen zu dieser Zeit im Landkreis Erding noch nicht abgenommen werden konnte, kamen die Prüfer aus dem Landkreis Ebersberg.

1998 – 125-jähriges Jubiläum

1998 feierte die Feuerwehr ihr 125-jähriges Jubiläum. Mit einer aufwendig gestalteten Festwoche vom Oldtimertreffen bis zum Tanzfestival wurde das langjährige Bestehen der Wehr gefeiert. 4 Jahre später feierte die Nachbarfeuerwehr Reithofen-Harthofen ebenfalls 125-jähriges Jubiläum. Die Forsterner Feuerwehr stand bei diesem Fest als Pate zur Seite.

2008 – Das neue Mehrzweckfahrzeug

Der 2008 angeschaffte Mercedes Sprinter trägt heute zur hochwertigen Leistung der Feuerwehr bei. Das Fahrzeug löste das Mehrzweckfahrzeug vom Typ VW ab, welches von der Feuerwehr seit 1992 genutzt wurde.

2011 – Die Gründung der First Responder Gruppe

Seit Juni 2010 ist die First Responder Gruppe Forstern aktiv: gemeinsam mit dem Rettungsdienst werden sie bei medizinischen Notfällen oder Unfällen gerufen. Notfälle in der Bevölkerung hatten bereits gezeigt, dass schnelle Hilfe vor Ort lebensentscheidend sein kann. Daher entschied eine kleine Gruppe der Feuerwehr Forstern diese Einheit ins Leben zu rufen. Inzwischen besteht die First Responder Gruppe aus 25 Kameraden. Dass die schnelle Erstversorgung in der Bevölkerung sehr gut ankommt, zeigt unter anderem das Ergebnis der Spendenaktion. Da die First Responder eine freiwillige Tätigkeit und keine Gemeindeaufgabe darstellen, setzten die Responder sich dafür ein, ein Fahrzeug von der Bevölkerung für die Bevölkerung zu organisieren. Das außerordentliche Ergebnis zeigt die Neuanschaffung im Jahr 2014.

2012 – 1200 Jahrfeier der Gemeinde Forstern

2012 war für die gesamte Gemeinde Forstern ein besonderes Jahr. Gefeiert wurde sowohl das 1200järige Bestehen von Tading und Preisendorf sowie das 800järige Bestehen von Forstern selbst. Die Feuerwehr der Gemeinde zeigte während den Feierlichkeiten ganz besonderes Engagement und übernahm den Zeltaufbau sowie die Bewirtung im Pavillon sowie in der Weinhütte. Weiterhin gehörten der Barbetrieb, Zeltwachen, Verkehrsabsicherungen und die Sanitätsbetreuung zu den Aufgaben der Wehr. Selbstverständlich nahmen die Kameraden auch an den insgesamt drei Fahnenabordnungen teil. In Zusammenarbeit mit den anderen Ortsvereinen wurde die Festwoche ein sehr erfolgreiches Fest an das sich Jung und Alt gerne zurückerinnern.

2013 – Aufstellen des Maibaums

Seit 1976 wird alle vier Jahre Maibaum aufgestellt. 2013 ist dabei ganz besonders hervorzuheben: in der eigens gemieteten Urweißehütte wurden Veranstaltungen für Groß und Klein organisiert: angefangen bei den Kleinsten, die mithelfen durften den Maibaum zu streichen, über Partys wie Rock in Tracht bis hin zum Seniorennachmittag. Höhepunkt war selbstverständlich das Aufstellen des Maibaums selbst bei schönstem Wetter.

2014 – Zwei Neuanschaffungen

Im Jahr 2014 konnte die Feuerwehr Forstern der Bevölkerung gleich zwei neue Einsatzfahrzeuge präsentieren. Zum einen wurde das Löschgruppenfahrzeug LF16/12 nach 31 Jahren außer Dienst gestellt. Dieses entsprach nicht mehr den hohen technischen Standards der heutigen Zeit. In Zusammenarbeit mit Gemeinde und Kreisbrandinspektion wurde die Ersatzbeschaffung vorangetrieben. Im Oktober war es dann so weit: nach einer einmonatigen Übungsphase und der feierlich zelebrierten Weihe wurde das Fahrzeug bei der Leitstelle Erding zur Alarmierung angemeldet.

Zur gleichen Zeit bekamen auch die First Responder ihr eigenes Fahrzeug. Nach der Spendenaktion seit 2011 konnte ein neuer BMW X3 angeschafft werden. Da dieses Fahrzeug rein aus Spendengeldern von Forsterner Bürger finanziert werden konnte, ist die Feuerwehr hierauf besonders stolz. Beide Fahrzeuge wurden der Bevölkerung vor offiziellem Dienstbeginn während eines Tags der offenen Tür vorgestellt.

Das Löschfahrzeug LF16/12 selbst hat indes noch nicht ausgedient: während des Dorffestes 2015 wurde dieses offiziell an Schlagerlegende Bata Illic übergeben. Dieser hat ein Hilfsprojekt für seine serbische Heimatgemeinde ins Leben gerufen, in welcher es bist jetzt keine einsatzfähige Feuerwehr gab.

2016 – Die Zukunft der Feuerwehr

Nicht nur der Ausbildungsstand muss den hohen technischen Anforderungen der Geräte und der wachsenden Bevölkerungszahl standhalten. Auch das Feuerwehrgerätehaus und die Feuerwehrfahrzeuge müssen den heutigen Standards genügen. Die nächsten Jahre werden geprägt sein von der Anschaffung eines neuen Fahrzeugs und der Erweiterung des Rettungsgeräts, der Planung eines neuen Gerätehauses sowie der weiteren Förderung der Jugendarbeit, um auch in Zukunft dem Motto der Feuerwehren „Gott zur Ehr dem Nächsten zur Wehr“ gerecht zu werden.

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